Hallo zusammen, zum ersten Mal nutze ich nun die Form des Blogeintrages und möchte Euch meinen Beruf Verwaltungsbetriebswirtin im öffentlichen Dienst näher vorstellen.
Nach dem Abitur wollte ich schnell auf eigenen Beinen stehen, eigenes Geld verdienen und trotzdem ein Studium absolvieren. Die Ausbildung im gehobenen nichttechnischen Dienst hat mir dies ermöglicht.
In der Regel erfolgt die Ausbildung im Beamtenverhältnis, so dass eine Übernahme nach bestandener Ausbildung meist garantiert ist. Ausnahmen bestätigen jedoch auch hier immer wieder die Regel.
Die Ausbildung als solche gliedert sich in ein Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und eine praktische Ausbildung, die in den verschiedenen Ämtern der Einstellungsbehörde stattfindet.
Ich habe mein Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Duisburg noch mit dem Diplom beendet, mittlerweile ist das Diplom jedoch vom Bachelor abgelöst worden.
Wählt man den BWL-Zweig, so ist das Studium eine gute Mischung aus mathematischen, betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Elementen. Entgegen dem Vorurteil, die Ausbildung im öffentlichen Dienst sei ein Zuckerschlecken, kann ich Euch sagen, dass das Studium schon sehr anspruchsvoll war und besonders die rechtlichen Studienfächer sich teilweise als „böhmische Dörfer“ erwiesen, die es zu erkunden galt. Man muss auf jeden Fall Durchhaltevermögen, Ehrgeiz und Fleiß besitzen, um nicht unterzugehen. Hat man die Prüfung bestanden, kann man sich auf einen sicheren Arbeitsplatz, Aufstiegsmöglichkeiten und eine angemessene Bezahlung freuen.
Der Einsatzort nach dem Studium richtet sich zum einen nach der Studienrichtung, zum anderen aber auch nach dem konkreten Bedarf der Einstellungsbehörde.
So wurde ich nach bestandener Laufbahnprüfung dem Sozialamt zugeordnet. Hier bin ich konkret in der Leistungsgewährung von „HartzIV“ tätig. Jeder Fall ist hier einzigartig und beinhaltet eine eigene Geschichte. Monotone Arbeit und Langeweile? Fehlanzeige! Tägliche Arbeit mit zum Teil schwierigen Kunden ist an der Tagesordnung und stellt immer wieder eine neue Herausforderung dar, zumal man als Sachbearbeiter, im Rahmen seiner Befugnisse, Entscheidungen trifft, die das finanzielle Leben eines Menschen direkt beeinflussen.
Für Menschen, die lieber ihren eigenen Weg gehen und die Zusammenarbeit mit anderen Menschen eher meiden möchten, kann es bei dieser Arbeit problematisch werden, da viele Entscheidungen, gerade die, die für den Kunden negativ ausfallen, im Team besprochen und diskutiert werden. Teamfähigkeit steht hier also an oberster Stelle.
Besonders motiviert mich, dass man jederzeit die Möglichkeit hat, sich auf Stellen in anderen Ämtern zu bewerben und an Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen kann. Vor kurzem konnte ich so an der Ausbilderprüfung teilnehmen, obwohl ich noch am Anfang meiner Karriere stehe und noch relativ jung bin. Alles in Allem bin ich zufrieden mit meiner Berufswahl, auch wenn es ein ganzes Stück Arbeit war, dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Machbar ist es aber in jedem Fall!
Katharina Redmann, 25 Jahre, Mühlheim an der Ruhr
Verwaltungsbetriebswirtin