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Lebensmittelkontrolleur/-in

Alles unter Kontrolle

Das Frühstücksei, Gesichtschreme oder die Matratze auf der wir schlafen – das alles kontrolliert Dana Rostin regelmäßig. Als Lebensmittelkontrolleurin sorgt sie unter anderem dafür, dass wir ohne Bedenken in der Schulkantine essen können und auch die leckeren Erdbeeren auf dem Selbstpflückfeld in Bezug auf rechtliche Vorgaben der Verbrauchererwartung  entsprechen.

Auf ihrem Schreibtisch stehen neben einem Monitor einige dicke Gesetzesbücher, die Wand ist voll mit Informationsplakaten zu Lebensmittelallergien und Krankheitserregern. Über dem Stuhl hängt ein weißer Kittel, daneben steht eine blaue Transportbox. So abwechslungsreich wie das Büro von Dana Rostin im Landratsamt Nordsachsen, ist auch ihr Job als Lebensmittelkontrolleurin.

Wenn die 37-jährige ins Büro kommt, weiß sie nie, was sie erwartet: Beschwerden über Betriebe oder Produkte, Warenrückrufe und Überwachungsaufgaben zählen unter anderem dazu. „Einen typischen Arbeitsalltag gibt es nicht“, erzählt sie. Genauso wenig wie feste Arbeitszeiten. Manchmal muss sie schon um vier Uhr morgens unterwegs sein, um beispielsweise die Hygiene in einer Bäckerei zu kontrollieren, noch bevor diese mit der Produktion begonnen hat. Auch Nachtschichten sind möglich, wenn eine Bar oder Diskothek auf dem Kontrollplan stehen.

Heute muss sie unter anderem in die Großküche eines Krankenhauses. Diese Abwechslung ist eins der Dinge, die Dana Rostin an ihrem Job liebt. Statt stillem Aktenwälzen, ist sie gut 80 Prozent ihrer Arbeitszeit draußen unterwegs, um Betriebe unter die Lupe zu nehmen. Dabei kommt sie stets ohne vorherige Ankündigung: „Wir wollen die Betriebe in authentischen Situationen erleben, damit keiner schummelt.“ Hin und wieder findet sie Zustände vor, die alles andere als in Ordnung sind. Dann kann es schon mal unangenehm werden. Aber dafür ist die erfahrene Lebensmittelkontrolleurin bestens gewappnet: „Mit Sach- und Fachwissen kann man beim Gegenüber immer punkten. Am Ende sollen sichere Lebensmittel und gesunde Verbraucher unser Ziel sein.“

Aber Lebensmittelkontrolleure überwachen nicht nur Essen und Trinken. Sie nehmen auch all das unter die Lupe, mit dem unsere Haut oder unser Essen in Berührung kommen könnte. So kommt es schon mal vor, dass Dana eine ganze Matratze zur Kontrolle mitnimmt. „Das gibt Muckis“, scherzt sie. Um solche Proben fachmännisch zu entnehmen, gehören neben der typischen Hygienekleidung eines Lebensmittelkontrolleurs wie einem weißen Kittel, Sicherheitsschuhen und Haarnetz auch eine Transportbox zu Danas Arbeitsutensilien. Ohne die würde sie die Großküche des Krankenhauses nicht betreten. Vor Ort inspiziert sie nicht nur die hygienisches Zustände, sondern nimmt auch Proben des Mittagessens mit: Einige hundert Milliliter Bratensoße abgefüllt in einem großen Becher landen in der gekühlten Box direkt neben einem Datenlogger, denn schließlich soll die Probe ja sachgerecht transportiert im Untersuchungsamt ankommen. Diese und alle sonstigen Proben untersuchen verschiedene wissenschaftliche Mitarbeiter wie etwa Fachtierärzte oder  Lebensmittelchemiker im Labor auf pathogene Mikroorganismen, mögliche Schadstoffe oder eventuelle Rückstände, die der Verbraucher so nicht erwarten würde.

Was ein Lebensmittelkontrolleur alles zu tun hat, war Dana wie so vielen anderen am Anfang nicht bewusst. Während eines Praktikums hat sie gemerkt, wie umfangreich dieses Tätigkeitsfeld ist. Also entschied sie sich, die 24-monatige Fortbildung in Angriff zu nehmen. Voraussetzung hierfür ist grundsätzlich erst einmal entweder eine Ausbildung im Lebensmittelbereich samt Meister oder ein abgeschlossenes Studium mit Lebensmittelbezug. Bereits während dieser zwei Jahre hat sie auch gemerkt, wie belastbar ein Lebensmittelkontrolleur sein muss: „Sobald man die Prüfung erfolgreich absolviert hat, muss man alleine losziehen und darf sich nicht vor harten Entscheidungen fürchten. Schließlich geht es um die Sicherheit von uns allen. Lebensmittel sind nicht nur Mittel zum Leben, sondern auch Genussmittel. Wir sorgen täglich dafür, dass wir sie ohne Bedenken genießen können. Und genau deshalb sind wir unverzichtbar“, sagt sie stolz.

Das vollbringt Ihr:

Als Lebensmittelkontrolleur überprüft Ihr vor Ort alles, was sich in die Kategorien Lebens-mittel, Kosmetika, Tabakwaren sowie Bedarfsgegenstände mit Lebensmittel- oder Körperkontakt einordnen lässt.
Den Großteil Eurer Arbeitszeit verbringt Ihr im Außendienst bei der Überprüfung von Lebensmittelunternehmen wie etwa Großküchen, Gastronomie, Lebensmitteleinzelhandelseinrichtungen oder Herstellerbetrieben.
Weiterhin gehören die Entnahme von verschiedensten amtlichen Proben, die Bearbeitung von Verbraucherbeschwerden oder die Beratung von Betrieben aber genauso zum Arbeitsalltag.

Was Ihr mitbringen müsst:

Die rechtlichen Vorgaben der Lebensmittelkontrolleurs-Verordnung fordern für die Fortbildung zum Lebensmittelkontrolleur als Einstiegsvoraussetzungen entweder einen Meisterabschluss bzw. Techniker mit staatlichem Abschluss in einem Lebensmittelberuf oder einen (Fach-) Hochschulabschluss mit Lebensmittelbezug.
Ein Quereinstieg aus der allgemeinen Verwaltung ist bei Bewerbern aus dem mittleren und gehobenen Dienst bei einer vorangegangenen mindestens 3-jährigen Tätigkeit in der amt-lichen Lebensmittelüberwachung sowie für Bedienstete aus dem Polizeivollzugsdienst bei Genehmigung durch die jeweilige oberste Landesbehörde ebenfalls möglich.
Zusätzlich müsst Ihr Euch in Wort und Schrift gut ausdrücken können, über umfangreiche kommunikative Fähigkeiten verfügen und insgesamt keine Scheu haben, Eure fundierten Rechtskenntnisse bei den Vorort-Kontrollen bestimmt anzuwenden.

Das erwartet Euch:

Die Fortbildung zum Lebensmittelkontrolleur dauert in der Regel insgesamt 24 Monate und besteht aus einem mehrmonatigen theoretischen Teil, einem mehrwöchigen Laborpraktikum sowie der praktischen Ausbildung in den jeweils vor Ort zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden.
Konkrete Regelungen sind in den entsprechenden Ausbildungs- und Prüfungsordnungen der einzelnen Bundesländer enthalten.

Dort werdet Ihr ausgebildet:

Der Praxisteil wird in den Lebensmittelüberwachungs- und Veterinärämtern und teilweise in den Gesundheitsämtern der jeweiligen Landkreise und Kreisfreien Städten sowie zusätzlich in örtlichen Polizeidienststellen absolviert.
Das Laborpraktikum erfolgt in den Landesuntersuchungsanstalten der einzelnen Bundes-länder.
Die fachtheoretische Fortbildung wird aktuell an den Standorten der Länderakademien in Berlin, Düsseldorf, München oder Stuttgart im Blockmodell realisiert.

Das verdient Ihr:

Die Vergütung ist nicht einheitlich geregelt, da die Fortbildungsbedingungen je nach Bundesland variieren.