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Referent/-in im Bereich Klima

Aus Liebe zur Umwelt

An diesem Novembermorgen ist es erstaunlich warm – wie schon das ganze Jahr über und während des Rekord-Sommers 2018. 20 Grad sollen es heute noch werden. In Pillnitz bei Dresden ist heute Caterina Joseph unterwegs. Ihr Arbeitsplatz ist das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Was sie da macht? Sie arbeitet an Klimawandel-Anpassungsstrategien für Kommunen.

Caterina hat es geschafft, ihr Hobby bzw. ihr persönliches Engagement und Interesse für die Umwelt zum Beruf zu machen. Denn solche krassen Klimaverhältnisse, wie wir sie 2018 spüren konnten, bleiben nicht ohne Folgen für jeden von uns. Das weiß auch Caterina, die als Projektkoordinatorin im EU-Projekt „LIFE LOCAL ADAPT“ Klimawandelanpassungen in die Arbeit von kleinen und mittleren Kommunen integriert. Klimawandelanpassungen? Nein, nicht das Klima wird angepasst, sondern es werden Maßnahmen entwickelt, um die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels zu bewältigen, z. B. werden mit Entsiegelungen, wie z.B. Flussbetterweiterungen, Überschwemmungen verhindert.

Studiert hat sie Biologie und verbrachte ein Auslandssemester in Australien. Dort hat die 34-Jährige sich auf Meeresbiologie spezialisiert und in diesem Bereich ehrenamtlich gearbeitet. Bereits Down Under engagierte sie sich ehrenamtlich bei Projekten und arbeitete als Wissenschaftlerin im Bereich Klimawandel – aber eben bezogen auf die Unterwasserwelt. „Für mich war es wichtig, nicht nur festzustellen, was passiert und welche Folgen das mit sich bringt, sondern eben auch etwas dagegen unternehmen zu können“, betont Caterina motiviert. Mit dieser Motivation und voller Tatendrang kam sie zu ihrer jetzigen Stelle als Referentin im Bereich Klima im Landesamt, welche sie seit einem halben Jahr innehat.

Dabei ist kein Arbeitstag wie der andere und genau das macht für Caterina auch den Reiz aus. Sie koordiniert verschiedene lokale Klimaprojekte. Dabei wenden sich Kommunen an sie, wenn sie ein bestimmtes Problem haben – z. B. Überflutungsprobleme durch Starkregen – und möchten dann wissen, wie sie sich davor schützen können. „Hautnah an brennenden Themen dran zu sein, dabei innovative Ideen zu verwirklichen und Kommunen bei Anpassungsmaßnahmen zu helfen, ist einfach spannend und abwechslungsreich“, schwärmt Caterina. Sie nimmt damit die aktive Mitgestaltung im Bereich Klimaanpassung in Sachsen in die Hand und bringt dieses Thema voran.

Als Referentin im Bereich Klima ist Caterina für die Koordination, Planung und Kommunikation der Projekte verantwortlich und muss dabei Termine und Meilensteine innerhalb des Terminplans immer im Blick behalten. Sie setzt interne Meetings zur Abstimmung mit Meteorologen und Klimatologen an, um den wissenschaftlichen Hintergrund zu betrachten und Problemlösestrategien zu entwickeln. Anschließend organisiert Caterina Workshops, um die betroffenen Kommunen und Landwirte zu entsprechenden Maßnahmen zu beraten. Auch Vertreter der Landesdirektion Sachsen und verschiedener Ministerien profitieren von einigen Ideen, denn Förderrichtlinien können mithilfe solcher Projekte eine neue Interpretation erfahren und denen dienen, die es tatsächlich brauchen.

Wenn es schon geeignete Anpassungsmaßnahmen gibt in anderen Kommunen, schaut sie sich diese vor Ort an, um zu sehen, ob sie auch für die betreuten Kommunen relevant sein könnten oder generell dies in einem Workshop für die Öffentlichkeit interessant wäre. Außerdem ist sie im Rahmen des Projektes an der Entwicklung einer Website beteiligt, auf der sich Kommunen über ihre Region informieren und auf Empfehlungen und Faktenblätter von Klimadetails ihrer Region, bereits erfolgreich umgesetzten Projekten und Fördermöglichkeiten zurückgreifen können. So können auch andere Regionen von der Arbeit profitieren.

Die kontinuierliche Erderwärmung bringt lange Trocken- und Hitzeperioden mit sich, die zu Ausfällen in der Landwirtschaft führen. Laut aktueller Prognosen, werden in der Zukunft lokale Starkregenereignisse immer häufiger auftreten. Dafür müssen sich Städte und Gemeinden wappnen und dank Caterina können zumindest die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels bewältigt werden. Denn, die Umwelt liegt ihr sehr am Herzen: „Ich finde meinen Beruf unverzichtbar, weil Klimawandel ein brandheißes Thema ist und es wichtig ist, die Folgen zu kennen und mit diesen umgehen zu können. Bei diesem Kampf unterstütze ich die Menschen in den Kommunen in ihrem jeweiligen Lebensumfeld.“

Das vollbringt Ihr:

Als Referenten (im Bereich Klima) arbeitet Ihr in Verwaltungen und Landesämtern. Ihr seid aber auch im Außendienst tätig, um die Lage in den betroffenen Kommunen vor Ort einschätzen und anschließend den wissenschaftlichen Hintergrund des Problems untersuchen zu können. Danach entwickelt Ihr innovative Ideen und begleitet ihre Umsetzung, um Gemeinden und Städte bei Problemen aufgrund des Klimawandels zu unterstützen. Ihr seid wissenschaftlich tätig und managt Projekte.

Was Ihr mitbringen müsst:

Um Referent/in im Bereich Klima zu werden, solltet Ihr Interesse für Umwelt, Klimaschutz und -anpassung mitbringen und großes Engagement in dem Bereich zeigen. Soziale Kompetenzen und Lust auf Teamwork sind besonders wichtig, weil Ihr mit vielen verschiedenen Menschen verschiedener Interessengruppen innerhalb eines Projektes zusammenarbeitet.
Wenn Ihr euch für die Themen Klimawandel und Klimafolgen interessiert, solltet Ihr am besten Meteorologie oder Hydrologie studieren. In dem Fall, dass Ihr – wie Caterina – Biologie studieren wollt, empfiehlt sich die Spezialisierung auf die Klimawandelforschung. Mit dem Biologiestudium schafft man sich einen grundständigen Background, der es einem ermöglicht, sich später in viele Richtungen orientieren/spezialisieren zu können, so z.B. auch auf Forschung im Bereich Klimawandel. Es gibt auch Studiengänge wie Natural Resource Management, Bioökonomie oder Ecosystem Services, die Euch die perfekte Grundlage für den Beruf mitgeben.

Das verdient Ihr:

Als Referent/in werdet Ihr nach den Tarifen des öffentlichen Dienstes bezahlt und bekommt als Berufsanfänger in Vollzeit in der Gehaltsgruppe E13 rund 3.800 Euro brutto im Monat (Stand März 2019).